Die Geschichte unserer Realschule
Um 1800
gab es etwa 200 Schulkinder in Driburg, denen ein einziger Lehrer Lesen, Schreiben, Rechnen und ein bisschen katholische Religion beibringen sollte. Als Lohn erhielt er 2 Pfennig pro Schüler und Jahr und musste sich als Küster und Organist etwas dazuverdienen. Sein Korn musste er selbst ernten und dreschen. Kein Wunder, dass er nicht nur die Orgel schlug!
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2011
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Jahrhunderte lang musste Driburg ganz ohne eine Schule auskommen. Es gab für Kinder und Jugendliche wichtigere Dinge: Kühe zu hüten, Kartoffeln zu ernten, auf kleinere Geschwister aufzupassen. Warum sollten Mädchen zur Schule gehen? Wer wollte damals schon Lehrer werden?
Seit 1851
gab es eine zweite Schule in Bad Driburg, die heute Gemeinschaftsgrundschule heißt und städtisch ist. |
1917
wurde im ehemaligen Steyler Missionshaus die erste weiterführende Schule als Internat eingerichtet. |
Nach 1920
entstand das Städtische Gymnasium. Es hieß zunächst Städtische Höhere Knaben- und Mädchenschule (1922/1923) und seit 1965 Gymnasium. |
Bis 1968
dachte man nicht an eine Realschule. |
1969
stimmten Rat und Verwaltung dem Vorschlag der Bezirksregierung in Detmold zu, eine Realschule einzurichten. Sie hatte auch finanzielle Hilfe zugesichert. Als wichtiges Argument wurde die Ansiedlung neuer Betriebe genannt. Einige Stadtverordnete meinten, es gebe genügend Schüler an den Gymnasien, die an einer Realschule besser aufgehoben wären. Schließlich werde die Stadt dann im Landesentwicklungsplan als Entwicklungsschwerpunkt eingestuft. Bis zur Realschule war es jedoch noch ein weiter Weg. |
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1970
wurden 68 Kinder in zwei Klassenräumen der Katholischen Grundschule unterrichtet, und zwar von Johannes Heinemann und Maria Wegener. Wurde einer von beiden krank, war guter Rat teuer. Zum Glück gab es den evangelischen Pastor Hermann Gehring, der als Nothelfer einsprang. |
1972
mussten schon 111 Mädchen und 81 Jungen in sechs Klassen unterrichtet werden. Alle Räume, die sich boten, wurden genutzt, auch das Kreissportheim und das Feuerwehrgerätehaus. |
1973
wurde mit dem Bau begonnen. Bereits 1971 war der Grundstein gelegt worden, aber wegen knapper Kassen verzögerte sich der Baubeginn. Der Stadtkämmerer raufte sich bald die Haare. Das Geld reichte nicht für alle städtischen Vorhaben. Er drehte jeden Pfennig zweimal um, damit aus der Realschule keine „Investitionsruine“ wurde, wie das WB damals schrieb. |
1974
im September konnte endlich die neue Realschule bezogen werden. |
1975
erst konnte man sich ein verspätetes Richtfest mit einem kleinen Imbiss leisten. Johannes Heinemann wurde offiziell zum ersten Direktor der Bad Driburger Realschule ernannt. |
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1976
erhielt unsere Schule auf den Vorschlag von Johannes Heinemann hin ihren Namen: Friedrich-Wilhelm-Weber-Realschule. Soziales Handeln und demokratisches Engagement wurden zum Schulprogramm erklärt. Erster Konrektor wurde Heribert Ridder. |
2006
besuchten über 600 Schüler die Realschule, unterrichtet von 35 Lehrerinnen und Lehrern, von denen gut zwei Drittel weiblich waren. Verschiedene An- und Umbauten waren notwenig geworden, zeitweise wurden Container, genannt Pavillons, auf dem Schulhof aufgestellt. |
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2013
kommen unsere Schüler aus der Kernstadt sowie aus Altenbeken, Langeland, Erpentrup, Reelsen, Pömbsen, Buke, Alhausen, Herste, Schwaney, Neuenheerse, Siebenstern, Dringenberg, Kühlsen u.a. Seit September hat in unseren Räumen die Gesamtschule Bad Driburg-Altenbeken mit einer 5. Klasse in vier Zügen ihre Arbeit aufgenommen. |
E. Affani
Teile entnommen aus: „25 Jahre Friedrich-Wilhelm-Weber-Realschule“, Festschrift von Wilhelm Rese und Hans-Jürgen Wurm, Bad Driburg 1995